Wir spielen gar kein Boule...
Mit Boule (frz. für Kugel) werden alle Kugelspiele bezeichnet, bei denen man mit Kugeln auf ein Ziel wirft. Es gibt verschiedene Unterarten des Boule (auch das altbekannte Boccia am Strand mit den bunten Plastikkugeln ist ein Boule-Spiel).
Was wir spielen heißt strenggenommen "Petanque" und kommt ebenfalls aus dem Französischen und meint "mit beiden Füßen", da der Spieler beim Abwurf mit beiden Füßen im sogen. Ring stehen muss.
Im Internet gibt es verschiedene Regelerklärungen zum Petanque, aber hier das Wichtigste in Kürze:
- Wir spielen i.d.R. Dublette (d.h. zwei gegen zwei) oder Triplette (drei gegen drei). Bei einer ungeraden Anzahl von Teilnehmern gibt es auch schon mal Mischformen davon.
- Unsere sieben Spielfelder sind ca. 12x4 Meter groß.
- Eine Mannschaft besteht aus 2 oder 3 Spielern, die insgesamt 6 Metallkugeln mit ca. 700 g Gewicht und 70 mm Durchmesser auf eine kleine hölzerne Kugel (das "Schweinchen") werfen müssen.
- Die nachfolgende Mannschaft ist so lange am Wurf, bis sie näher am Schweinchen liegt als die führende Mannschaft oder sie keine Kugeln mehr hat.
- Gewertet werden dann alle Kugeln, die näher am Schweinchen liegen als die gegnerischen (zwischen 1 und 6 Punkte sind also möglich).
- Ein Spiel endet, wenn die erste Mannschaft 13 Punkte erreicht hat.
Am Einfachsten ist es auch beim Boule (oder Petanque), wenn man sich das Ganze einfach mal vor Ort ansieht und am Besten gleich mitspielt. Da wir genügend Leihkugeln vor Ort haben, braucht man am Anfang auch kein eigenens Equipment mitzubringen.
Falls danach ernsthaftes Interesse besteht, beraten wir gerne bei der Wahl der richtigen Kugeln und des benötigten Zubehörs. Ein Kugelsatz kann zwischen 20 € und 120 € kosten - je nach dem eigenen Vorstellungen. Zum Mittrainieren reicht auch das 6er-Set aus dem Supermarkt, jedoch wird man hier aufgrund der Kugelbeschaffenheit nicht lange Freude haben.
Boule - (K)ein Sport und nur für alte Leute?!
Pro
"Boule ist gar kein Sport genau wie Schach oder Pistolenschießen. Da bewegt man sich gar nicht."
Und wenn man auf die Zeiten schaut (Dienstag morgens) und die Teilnehmer ansieht (es überwiegen die grauen Haare), kann man meinen, dass nur alte Menschen diesen Sport ausüben, zumal Mitglieder der Mannschaften des Europameisters von 2015 die 50 bereits erreicht haben.
In den internationalen Petanque-Regeln ist auch festgelegt, wie sich Rollstuhlfahrer auf dem Platz zu verhalten haben (ein Reifen muss im Ring stehen). Das ist doch ein weiteres Indiz für einen "Sport", der nicht ganz dem traditionellen Sportverständnis enstpricht.
Contra
"Auch Sportarten, in denen es mehr auf die Konzentration als auf die Bewegung ankommt, können anstrengend sein."
Wer einen Turniertag mit 4 Runden in 6 Stunden auf dem Platz stand und sich vor jedem Legen oder Schießen überlegen musste, wie er die Kugel am besten aus der Hand bekommt, damit es einen Vorteil für das eigene Team gibt, wird merken, dass man abends ganz schön kaputt sein kann.
Und wenn man jetzt noch überlegt, dass Teammitglieder der deutschen und europäischen Meister im Jahr 2015 erst Mitte 20 waren, erkennt man, dass auch junge Menschen diesen Sport ausüben.
Fazit
Petanque ist ein Sport (oder eine Freizeitbeschäftigung) sowohl für alt und jung - und eben das macht den Reiz aus. Es kommt auch hier - wie überall - auf die Umsetzung an. Nimmt man die Sache ernst und versucht regelmäßig seine Technik zu verbessern, ist es ein Sport. Trifft man sich vor allem zum "Klönschnacken" eher nicht. Und es ist gerade die Mischung aus Jung und Alt, die gemeinsam etwas erreichen kann (s. die Mannschaft des Europameisters, in der zwei ganz unterschiedliche Generationen an Spieleren vertreten sind).
